Erste Hilfe am Tablet (c) Image Point

Dank “mobile Health” Applikationen am Smartphone oder Tablet, können PatientInnen effizienter behandelt werden.

Mobile-Health (mHealth) ist ein Teilbereich von E-Health und gilt als Überbegriff für alle Arten von Gesundheitsdiensten auf mobilen Geräten, insbesondere für Apps auf Smartphones und Tablets. Diese mobilen Dienste haben das Potential, den Gesundheitsmarkt grundlegend zu verändern und werden auch das Gesundheitssystem selbst nachhaltig beeinflussen. Laut einer Studie der Europäischen Union vom April 2014 gibt es rund 100.000 mHealth Apps, 70% für KonsumentInnen und 30% für Angehörige von Gesundheitsberufen.

mHealth Apps im KonsumentInnen- und Gesundheitsversorgungsbereich können beispielsweise den kürzesten Weg zu einer Ärztin, einem Arzt oder zu einer Apotheke anzeigen, in der Wartelistenorganisation für Ambulanzen verwendet werden, bei der ärztlichen Aufklärung als interaktive Anwendung mit Video und Dateneingabe fungieren, allgemeine Informationen zu Krankheitsbildern anbieten, Vitaldaten (Blutdruck, Blutzucker, Gewicht, Herzfrequenzen) mit Hilfe von Sensoren erfassen, protokollieren und zum Beispiel an ÄrztInnen übermitteln oder auch animieren, regelmäßig Sport zu betreiben.

Im medizinischen Bereich gibt es große Erwartungen, die MitarbeiterInnen durch mHealth Anwendungen zu unterstützen und Prozesse zu verschlanken. So kann der Informationsaustausch und Arbeitsablauf zwischen den unterschiedlichen medizinischen Berufsgruppen, Gesundheitseinrichtungen und VersicherungsträgerInnen vereinfacht werden.

Multimediale Aufklärung am Krankenbett

Ein weiterer, interessanter Anwendungsfall von mHealth ist die Verbesserung des Informationsstandes der PatientInnen und die Erhöhung der Therapietreue (Compliance). Dies ist sowohl während des Krankenhausaufenthalts als auch nach der Entlassung möglich. Im Projekt „Multimediale Aufklärung am Krankenbett“ im Rahmen des Wiener Zielsteuerungsvertrages wird im Wiener Krankenanstaltenverbund ein kardiologisches Pilotmodul evaluiert. Es werden auf einem Tablet den PatientInnen Videos angeboten, die in leicht verständlichen Worten die Krankheit, die Operation und die richtigen Verhaltensweisen nach der Entlassung erklären. Es stehen verschiedene Sprachen zur Auswahl, um die sprachlichen Barrieren deutlich zu reduzieren.

Weitere Beispiele

Andere Beispiele für mHealth-Dienste in Wien im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsversorgung und -verwaltung sind etwa das Home Care Monitoring und die Mobile Datenerfassung durch Wiener Pflege- und Betreuungsdienste. Neben den Vorteilen der mHealth-Nutzung sind jedoch auch die Risiken zu betrachten, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und -sicherheit. Um den bestmöglichen Einsatz für die PatientInnen und das Gesundheitssystem zu gewährleisten, werden regulatorische Maßnahmen im Bereich der Zertifizierung von mHealth-Diensten, klare Haftungsregelungen und effektive Abgrenzungskriterien zwischen Lifestyle-, Gesundheits-Apps und Medizinprodukten notwendig sein.

Kontakt

MA 24 – Gesundheits- und Sozialplanung

E-Mail: post@ma24.wien.gv.at

Website: Gesundheit in der Stadt Wien

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