Stephansplatz: Generalsanierung der Oberfläche startet
Am Montag, 13. März 2017, ist der Startschuss für die Generalsanierung der Oberfläche des Stephansplatzes gefallen. Nachdem im Sommer des Vorjahres mit einem Spatenstich die Erneuerung von Gas-, Strom- und Wasserrohren am Stephansplatz begangen wurde, hat die Stadt Wien heute den Baustart zur Neugestaltung der Platzoberfläche vorgenommen, dem neben Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Bezirksvorsteher Markus Figl, Dienststellenleiter Bernhard Engleder und Dompfarrer Toni Faber auch VertreterInnen der Stadt und des Bezirk sowie andere Projektbeteiligte beiwohnten.
„Endlich ist es so weit: Heuer wird der Stephansplatz wieder in den Zustand versetzt, der ihm gebührt. Der Stephansplatz mit dem Stephansdom ist das Herz unserer Stadt und das Bild, das auch viele Touristinnen und Touristen mit nach Hause nehmen. Ich bin froh, dass wir dieses Großprojekt jetzt angehen können und dem Stephansplatz ein neues, angemessenes Antlitz geben können“, sagte Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou anlässlich des Baustarts.
„Es ist eine große Freude, heute endlich den Startschuss für die Generalsanierung geben zu können. Der Stephansplatz ist mir ein besonderes Anliegen, denn er ist die Visitenkarte Wiens. Dieser großen Bedeutung soll auch sein Aussehen wieder entsprechen. Dabei muss der Dom voll zur Geltung kommen“, unterstrich Bezirksvorsteher Markus Figl die Bedeutung des Platzes.
„Mit der Neugestaltung des Stephansplatzes wird nach vielen Jahren der Planung und Abstimmung das ursprüngliche Siegerkonzept zur Umgestaltung DER FußgängerInnenzone der Inneren Stadt abgeschlossen. Der Stephansplatz wird zum neuen Aushängeschild unserer Stadt“, ergänzte Bernhard Engleder, Dienststellenleiter der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau.
„Auf dem spirituellen Knotenpunkt der Stadt liegt sicher der Segen Gottes, die neue Pflasterung bringt das durch die kreuzförmigen Musterungen zum Ausdruck. Ein stolperfreier Zugang zur ersten Pfarrkirche Österreichs soll Hoffnung, Kraft und Lebensfreude schenken“, sagte Dompfarrer Toni Faber.
Straßenbau
Die Oberfläche des Stephansplatzes wird zwischen 13. März 2017 und Mitte November 2017 von der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau generalsaniert und neugestaltet. Seit Juni 2016 laufen Leitungserneuerungen (Wiener Netze, MA 31), die nach der witterungsbedingten Winterpause im Jänner 2017 wieder aufgenommen wurden. Der Baubereich umfasst den kompletten Stephansplatz inklusive der angrenzenden Einmündungen der Rotenturmstraße, der Brandstätte und der Schulerstraße sowie die komplette Churhausgasse. Die Straßenoberfläche des Stephansplatzes wird dem Siegerkonzept von Architekt Clemens Kirsch entsprechend ausgeführt und sich nahtlos in das Gesamtbild der im Jahr 2009 errichteten FußgängerInnenzone im Bereich Kärntner Straße, Stock-im-Eisen-Platz und Graben einfügen.
Die Fakten
36.400 GRANITPLATTEN UND GRANITSTEINE
(10.700 m2, 14 cm stark) für Pflasterung der Oberfläche
Der Granit, der bei der Pflasterung des Stephansplatzes zum Einsatz kommt, stammt großteils aus dem Waldviertel – wie auch schon bei den Projekten auf der Ottakringer bzw. Mariahilfer Straße. Lediglich zwei Spezialsorten werden aus Schweden und Italien angeliefert.
1.500 TONNEN ASPHALTBETON
zur Abdichtung der Katakomben (6.000 m2, 10 cm stark)
Zur Erhaltung der denkmalgeschützten Katakomben wird neben der Abdichtung eine einzigartige Straßenentwässerungskonstruktion eingesetzt – dafür wurde die TU Wien von der MA 28 mit einem Gutachten beauftragt.
5.500 TONNEN PFLASTERDRAINBETON
(10.700 m2, 20 bis 25 cm stark) als wasserdurchlässige Schicht
Durch die Verwendung von Pflasterdrainbeton kann Wasser leichter in den Boden einsickern, was die Eisbildung direkt unter der Pflasterung verhindert – so werden Schäden an der Oberfläche vermieden.
200 m ERDGASLEITUNGEN, 4.500 m STROMKABEL
Die Wiener Netze nutzen die geplanten Umbauarbeiten, um die Erdgas- und Stromleitungen in der Umgebung zu erneuern. Der Tausch der Erdgasleitungen erfolgt mittels „Relining“ – eines Verfahrens, bei dem der Boden nur punktuell aufgegraben wird und die neuen Rohre in das bestehende System eingezogen werden.
400 m WASSERLEITUNGEN
werden im Zuge der Neugestaltung ausgetauscht
Im Zuge der Arbeiten werden am Stephansplatz zwei neue Trinkhydranten installiert, an denen durstige BesucherInnen und auch die Fiakerpferde, an heißen Sommertagen ihren Durst löschen können.
Gesamtkosten Straßenbau: ca. 11,5 Mio. Euro brutto
Beteiligte Dienststellen: MA 19, MA 28, MA 31, MA 33, MA 46, BV 1, Wiener Netze
Die Bauphasen
Die Arbeiten werden in unterschiedlichen Phasen durchgeführt. Die Bauphasen wechseln — beginnend mit Phase eins — im Fünf- bis Acht-Wochenrhythmus (siehe Beilage).
Die Verkehrsmaßnahmen
- Die Anlieferung und Zu-/Abfahrt sowie der Zugang zu Geschäften werden auf Baudauer aufrechterhalten
- Zwischen 13. März und etwa Ende Mai 2017 ist kein Fiakerbetrieb möglich
- Zwischen 20. März und etwa Ende Juni 2017 ist kein Busbetrieb möglich
- Die FußgängerInnenverkehr wird grundsätzlich aufrechterhalten
Der Hintergrund
Der Stephansplatz war Bestandteil eines im Jahr 2007 durchgeführten EU-weiten Gestaltungswettbewerbs zur Neugestaltung der FußgängerInnenzone im Bereich Kärntner Straße, Stock-im-Eisen-Platz und Graben, welche auch den Graben, die Kärntner Straße sowie den Stock-im-Eisen-Platz umfasste. Als Sieger dieses Wettbewerbs, der von den Magistratsabteilungen 19 und 28 durchgeführt wurde, ist der Architekt Clemens Kirsch hervorgegangen, der mit den weiteren Planungen beauftragt wurde. Aufgrund der geplanten, aber dann nicht umgesetzten Verlegung der Dombauhütte wurde die Neugestaltung des Stephansplatzes im Jahre 2009 zurückgestellt. Zuletzt wurde der Stephansplatz vor mehr als 30 Jahren mit dem U-Bahn-Bau neu errichtet. Aufgrund des Alters und des Lieferverkehr sind erhebliche Zeitschäden entstanden und so ist eine Sanierung notwendig geworden.
Weiterführende Informationen:
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