(c) Lubomir Hlasek

© Lubomir Hlasek, www.hlasek.com

Mauersegler sind die wahrscheinlich bekanntesten und faszinierendsten Vögel im dicht bebauten urbanen Raum. Undenkbar ist ein Sommer ohne ihre typischen Rufe und Flugspiele, die das Stadtbild beleben und für viele Menschen ein wichtiger Naturbezug sind. Zudem sind die Vögel auch aus physiologischer und ökologischer Sicht spektakulär – welcher Vogel nutzt schon über Jahrzehnte denselben Nistplatz, verbringt außerhalb der Brutzeit sein Leben durchgehend in der Luft und ist zudem als Insektenfresser ausgesprochen nützlich? Das Projekt verfolgt das Ziel, diese außergewöhnlichen Tiere zu schützen und die Stadt als ihren Lebensraum zu erhalten.

Brutplätze mit Bevölkerung erheben und schützen

Die Wiener Umweltschutzabteilung erfasst unter tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung die Brutplätze der Vögel, verortet diese exakt und stellt die Informationen Architektinnen und Architekten, Bauunternehmen und allen anderen im Neubau und in der Sanierung arbeitenden Menschen online zur Verfügung. Denn die nützlichen Vögel geraten durch Sanierungen und Wohnraumverdichtung zunehmend unter Druck – und das meist nur aus Unwissenheit. Allein aufgrund der versteckten Lebensweise der Mauersegler gehen Brutplätze häufig verloren. Dabei ist die Berücksichtigung der Brutplätze weder mit hohen Kosten, noch mit viel Aufwand verbunden. Werden die Brutplätze rechtzeitig erkannt, können die Vögel vor Ort gehalten werden, ohne dass hohe Kosten entstehen oder nachträglich aufwendige Maßnahmen gesetzt werden müssen.

Erfolgreicher Schutz der Nester

Seit Mai 2017 gehen jedes Jahr zur Brutzeit Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich auf die Suche nach den Brutplätzen der Mauersegler und konnten so bisher über 2.000 Nistplätze in Wien kartieren. Die Wiener Umweltschutzabteilung nutzt die erhobenen Brutplatz-Daten in ihrer Funktion als Naturschutzbehörde des Bundeslandes Wien für den Schutz der Vogelart und für die Forschung. Die Stadt konnte bereits zahlreiche Nester im Zuge von Sanierungen und Umbauten erhalten oder neu schaffen. Der Beitrag der Bevölkerung ist dabei ein maßgeblicher Faktor für den Schutz der Mauersegler und den Erfolg des Projekts. Dieser partizipative Ansatz ist – wie auch das zugrundeliegende Ziel des Tierschutzes – ganz im Sinne der Smart City Wien Rahmenstrategie

Kontakt

MA 22 – Wiener Umweltschutzabteilung

E-Mail: ferdinand.schmeller@wien.gv.at

Website: www.mauersegler.wien.at

This post is also available in: Englisch