© Wiener Linien/Helmer

Bus- und Bimgaragen als Umschlagplatz für Paketzustellerinnen und -zusteller mit umweltfreundlichen Lastenrädern, um LKWs innerstädtisch zu reduzieren: Das ist das Ziel eines Forschungsprojekts der tbw research und der TU Wien gemeinsam mit den Wiener Linien und Heavy Pedals. Es untersucht, wie zentrale Öffi-Flächen künftig für die städtische Paketzustellung genutzt werden können. 

„Am Weg zur Klimamusterstadt sind die Öffis natürlich der zentrale Player, aber wir müssen auch beim Zustellverkehr ansetzen. Der Online-Handel boomt und das bringt natürlich mehr LKW-Verkehr. Wir wollen in unserer Stadt eine klimafreundliche Paketzustellung forcieren und die Nutzung der tagsüber nicht genutzter Bus- und Bimgaragen ist ein guter Ansatz“, so Mobilitäts- und Innovationsstadträtin Ulli Sima. Fakt ist, dass viele Paketverteilstandorte außerhalb der Stadt liegen, die Distanzen für Lastenräder oft zu groß sind und daher mit LKW ausgeliefert wird.

So funktioniert es

Am Morgen liefert DPD die Pakete an die Busgarage Spetterbrücke in Ottakring. Ein Fahrer der Firma Heavy Pedals holt mit einem Lastenrad die Pakete ab, sortiert sie effizient nach der geplanten Route in den Radcontainer und liefert sie an die Endkundschaft aus. Die Lastenräder machen keinen Lärm, stoßen kein klimaschädliches CO2 aus und brauchen wenig Platz im Stadtverkehr.

Im ersten Testlauf im November 2019 haben die Fahrradbotinnen und -boten ausgehend von der Straßenbahn-Remise Kagran Essen an Kindergärten und Schulen geliefert. Im zweiten Testlauf (Frühjahr 2020) haben sie gemeinsam mit DPD Pakete von der Busgarage Ottakring aus verteilt. Im dritten Testlauf (Herbst 2020) wurden, ebenfalls mit DPD gemeinsam, Pakete von einer U-Bahn-Station aus mit dem Lastenrad verteilt.

Die gewonnenen Daten wertet nun die TU Wien gemeinsam mit dem Projektinitiator tbw research aus, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Das FTI-Programm Mobilität der Zukunft fördert und finanziert RemiHub. 

Ausgezeichnet mit europaweitem Innovationspreis

Im Dezember 2020 gewinnt RemiHub bei den „Innovation in Politics“-Awards 2020 in der Kategorie „Quality of Life“. Damit kommt der internationale Preis erstmals nach Österreich. Auf europäischer Ebene werden jedes Jahr besondere Projekte, die etwas bewegen, vor den Vorhang geholt. In der Vielzahl von innovativen Projekten konnte sich das klimafreundliche Forschungsprojekt RemiHub durchsetzen. 

„Neben dem Ausbau der Öffis sind auch geniale Forschungsprojekte wie RemiHub, an dem auch die Wiener Linien beteiligt sind, essenziell für die umweltfreundliche Mobilität in unsere Stadt. Ich bin sicher, dass wir daraus für die Zukunft sehr viel mitnehmen können. Denn auch im Regierungsprogramm kommt der umweltfreundlichen Paketzustellung innerhalb der Stadt große Bedeutung zu. Dies zu forcieren und umzusetzen, ist Teil meiner neuen Aufgabe“, sagt Innovations- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.


Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs): Das Forschungsprojekt unterstützt die Umsetzung von und SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ sowie SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und leistet so auch einen Beitrag zum SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“.


Kontakt

E-Mail: info@remihub.at

Website: www.remihub.at

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