Durch das Projekt SternE konnte der Ausstoß an CO2-Äquivalenten um rund 2.700 Tonnen jährlich gesenkt werden. Gleichzeitig wurde der Energiebedarf der Hauptkläranlage um 11% verringert beziehungsweise durch erneuerbare Energien ersetzt.
Das Projekt “Strom aus erneuerbarer Energie” (SternE) startete 2006 mit dem Ziel, die Hauptkläranlage Wien möglichst unabhängig von herkömmlichen fossilen Energieträgern zu machen.
Abwasserreinigung auf dem Stand der Technik benötigt große Mengen an Energie. Kläranlagen sind direkt abhängig vom Abwasseranfall und dem Grad der Abwasserverschmutzung. Ihren Energiebedarf können sie nur durch die Optimierung des Abwasserreinigungsverfahrens beeinflussen.
Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
Schon bei der Planung der im Jahr 2005 abgeschlossenen Erweiterung der Hauptkläranlage Wien war großer Wert auf möglichst hohe Energieeffizienz gelegt worden. Für die optimale Reinigung der Wiener Abwässer war ein Energiebedarf von 63 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a) nötig. Das entspricht rund einem Prozent des Gesamtenergiebedarfs der Bundeshauptstadt. Das Thema Energie steht seither im Fokus der ebswien als Kläranlagenbetreiberin. Neben dem wirtschaftlichen Faktor ist das in den Unternehmensleitlinien festgelegte Bekenntnis zu einem möglichst geringen Ressourcenverbrauch im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes dabei der entscheidende Antrieb.
Umsetzung von Teilprojekten
2006 startete das Projekt “Strom aus erneuerbarer Energie” (SternE). Zum einen setzte die ebswien hauptkläranlage auf die kontinuierliche Steigerung ihrer Energieeffizienz. Zum anderen sollte in einem zweiten Schritt das auf dem Anlagengelände vorhandene Potenzial an erneuerbaren Energieträgern optimal ausgenutzt werden. Folgende SternE-Teilprojekte wurden bereits umgesetzt:
- Seit 2009 nutzt eine im Kläranlagenablauf installierte Kaplanturbine das bestehende Gefälle zum Donaukanal zur Erzeugung von “sauberem” Strom.
- Eine Fotovoltaikanlage samt Solartankstelle für die E-Fahrzeuge des Fuhrparks und eine Solarthermieanlage gingen 2010 in Betrieb.
- Eine Kleinwindkraftanlage liefert seit 2011 die benötigte Energie für die Beleuchtung der 3,5 Kilometer langen Kollektorgänge im “Keller” der Hauptkläranlage.
- Mit der Inbetriebnahme einer erstmalig in einer Kläranlage zum Einsatz gelangenden Wasserkraftschnecke wird seit 2013 ein zusätzliches Wasserkraftpotenzial im Ablaufbereich genutzt.
Messbare Erfolge
Durch die Umsetzung des Gesamtprojekts SternE sank der Ausstoß an CO2-Äquivalenten um rund 2.700 Tonnen jährlich. Der Energiebedarf der Hauptkläranlage konnte – ausgehend von einem Energieverbrauch von 63 GWh im Jahr 2006 – um elf Prozent verringert beziehungsweise durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden.
Die Maßnahmen in Zahlen
Projekt |
Reduktion bzw. Ersatz Energieverbrauch |
CO2-Reduktion |
Entsprechung Energieverbrauch Wiener Haushalte |
kW/a |
kg/a1 |
||
Steigerung der Energieeffizienz | |||
Verfahrenstechnische Optimierung |
4.300.000 |
1.755.083 |
1.433 |
Außenbeleuchtung |
185.000 |
76.370 |
62 |
Innenbeleuchtung |
75.000 |
30.961 |
25 |
Raumbeleuchtung (Energiesparlampen) |
8.000 |
3.302 |
3 |
Frostschutzheizung |
340.000 |
45.220 |
40 |
Energiespar-Leuchtstoffbalken (Kollektoren) |
14.000 |
5.779 |
5 |
Reduktion (Warm-)Wasserspeicher-Volumen |
41.000 |
5.453 |
5 |
Maßnahmenpaket “Green IT” |
188.000 |
77.608 |
63 |
SternE – Strom aus erneuerbarer Energie | |||
Kaplanturbine |
1.300.000 |
536.653 |
433 |
Wasserkraftschnecke |
500.000 |
206.405 |
167 |
Solarthermie |
60.000 |
7.980 |
7 |
Fotovoltaik |
10.500 |
4.335 |
4 |
Kleinwindkraftwerk |
10.000 |
4.128 |
3 |
Summe |
7.031.500 |
2.759.277 |
2.250 |
1 Berechnet auf Basis ENTSO-E 2011: 412,81 g CO2/kWh Strom bzw. 133 g CO2/MWh Wärme. © ebswien 2014 |
Kontakt
Mag. Karl Wögerer
ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H.
E-Mail: k.woegerer@ebswien.at
Website: www.ebswien.at/hauptklaeranlage
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