Ein Luftbild des nördlichen 10. Bezirks auf dem Gebäude, Grünräume sowie Straßen und Zuggleise zu erkennen sind. Durch eine rote Umrandung wird die Eingrenzung eines Stadterneuerungsgebiets dargestellt. Diese verläuft auf der Landgutgasse, Triester Straße, Inzersdorfer Straße und Laxenburger Straße.

Spatenstisch G‘mischter Block. © Schedl-Avoris

WieNeu+ ist ein auf 10 Jahre angelegtes Stadterneuerungs-Programm der Stadt Wien, das dazu beitragen soll, Grätzl klima- und zukunftsfit zu machen. Gemeinsam mit lokalen Akteur*innen und der Bevölkerung werden unterschiedliche beispielgebende und zukunftsweisende Projekte entwickelt und umgesetzt, um so eine positive Dynamik in Gang zu setzen bzw. zu fördern. Dabei werden Beteiligungen und Partnerschaften in den verschiedenen Zielgebieten (Grätzln) unterstützt.

Stadterneuerung umfasst dabei alle Aspekte, die das Leben in der gebauten Stadt ausmachen: Gebäude, den öffentlichen Raum und die Menschen, die vor Ort leben und arbeiten und sich an Initiativen und Projekten beteiligen können. Deshalb sind die drei Säulen des Programms auch entsprechend definiert: Gebäude & Energie, Öffentlicher Raum & lokale Wirtschaft sowie Beteiligung. Auch dem Wissens- und Innovationsmanagement, d.h. der Verankerung der Erkenntnisse und Ergebnisse innerhalb der Stadt Wien und bei den Akteuren wird großer Wert gelegt, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Der Startschuss erfolgte 2021 in Wien-Favoriten mit dem Grätzl Innerfavoriten. Das Grätzl 20+2 folgte Anfang 2023.

Partizipation und regionale Wertschöpfung

Inhaltlich finden vielerlei Projekte – von der ökologischen Gebäudesanierung über Energiegewinnung und -management, Grätzlentwicklung und Erdgeschoßnutzung bis hin zu stromsparender Gebäudekühlung, vertikalen Begrünungen oder kreislauffähigen Bauen – statt. Wichtig ist, dass sich Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Akteure aus allen Bevölkerungsgruppen einbringen und mitgestalten (z. B. im Wege partizipativer Budgets).

Zentral sind auch die Wiener Wirtschaftstreibenden: Gerade Gebäudesanierungen lösen eine hohe regionale Wertschöpfung: Sanierung ist oft kleinteilig, wenig standardisiert und arbeitsintensiv. Das sichert viele Arbeitsplätze in der Stadt. Des Weiteren erlauben digitale Tools neuartige Betriebsabläufe und Services. Genauso wie in Simmering spielen der öffentliche Raum als zweites Wohnzimmer der Menschen sowie umweltfreundliche Mobilität eine wichtige Rolle. WieNeu+ soll Wien unter anderem dabei helfen, sich als Musterstadt für EU-Initiativen wie 100 klimaneutrale Städte zu positionieren.

Grätzlmarie, das Ideen-Budget von WieNeu+

Für Ideen, wie Sie als Bewohner*innen Ihr Grätzl klima- oder zukunftsfit gestalten können, gibt es ein eigenes Budget, die Grätzlmarie. 3 Mal im Jahr werden die ausgewählten Ideen gefördert.

Zur Bewertung der Grätzlmarie-Projekte, die bei WieNeu+ eingereicht werden, wurden für beide Grätzl Beiräte eingerichtet. Als Bewohner*in von Innerfavoriten oder dem Grätzl 20+2 können Sie sich in diesen engagieren. Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung ist dabei die Anlaufstelle für alle Ideen für das Grätzl.

Die ausgewählten Projekte werden mit Beträgen zwischen 100 und 30.000 Euro finanziell unterstützt.

Grätzlförderung macht Gebäude zukunftsfit!

Mit der „Grätzlförderung” unterstützt WieNeu+ u. a. Eigentümer*innen, die innovative Lösungen für zukunfts- und klimafitte Gebäude im Grätzl 20+2 umsetzen wollen. Die Umsetzung innovativer Lösungen wird mit bis zu 500.000 Euro gefördert. Die Förderquote für die gewählte (zukunftsweisende) Maßnahme liegt zwischen 50 %  und 70 % und richtet sich auch nach der Größe des Unternehmens. Schon Planungsleistungen (Vor- oder Machbarkeitsstudien) für solche Ideen können mit bis zu 30.000 Euro gefördert werden.

Integriertes 10-Jahres-Programm

WieNeu+ ist ein integriertes Programm der Stadterneuerungsinitiative Wir san Wien, das viele einzelne Umsetzungsprojekte bündeln wird. Es trägt zu den Zielen der Smart City Wien bei, indem es Treibhausgasemissionen verringert und lokale Innovation in Stadtteilen fördert. Als Leitprojekt der an die Smart City Wien anknüpfenden Strategie Wien 2030 – Wirtschaft & Innovation ist es auf zehn Jahre ausgelegt.

Bis 2030 sollen alle Stadtteile fit für die Zukunft sein. Dafür braucht es Investitionsanreize, um auch Produkt- und Serviceinnovationen von regionalen Unternehmen auf den Markt zu bringen. 2020 nutzte die Stadt Wien das Programm Deep Demonstration – Climate-KIC, um die Vorbereitungen mit europäischen Mitteln kozufinanzieren. Unter Federführung der Stadt Wien – Technische Stadterneuerung arbeiten mehrere Dienststellen, sowie viele weitere lokale Partner gemeinsam an der Umsetzung.

Vorgeschichte

Die Stadt Wien setzte 2016-2021 das von der EU im Rahmen von Horizon 2020 -geförderte  Smart City-Projekt “Smarter Together – gemeinsam g‘scheiter” in Simmering um. Die zahlreichen erzielten Erkenntnisse und Ergebnisse wendet die Stadt Wien fortan in weiteren Grätzln im Rahmen von WieNeu+ an, dem Programm der Stadterneuerung 2.0. In erster Linie geht es darum, soziale und ökologische Innovationen für besseres Wohnen, Arbeiten, Lernen und Fortbewegen vor Ort weiter zu etablieren.


Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs): WienNeu+ trägt als Musterprojekt gleich zur Erreichung einer ganzen Reihe von SDGs bei – von SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, sowie SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, über SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“, SDG 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur und SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ und auch dem SDG 4 im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung trägt das Projekt Rechnung.

    


Kontakt

Stadt Wien – Technische Stadterneuerung (MA 25)
Programmleitung: Stephan Hartmann

E-Mail: wieneuplus@ma25wien.gv.at/
Website: wieneuplus.wien.gv.at
Newsletter: wien.gv.at/newsletter/wieneuplus

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