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MA22: Stadt Wien sagt Lichtverschmutzung den Kampf an

Die Ursachen der Lichtverschmutzung sind vielfältig – von der Straßenbeleuchtung, der Anstrahlung von Denkmälern und Gebäuden, der Geschäftsbeleuchtung bis hin zu den Lichtquellen aus privaten Gebäuden. Die Stadt Wien setzt sich dafür ein, die Belastungen durch Lichtverschmutzung so gering wie möglich zu halten. Der Wiener Stadtrechnungshof bestätigt nun in einem aktuellen Bericht, dass die Umweltabteilung der Stadt Wien (MA 22) im Kampf gegen das Phänomen der Lichtverschmutzung erfolgreich vorgeht und „(…) sowohl magistratsintern als auch nach außen hin wirksame Maßnahmen gesetzt hat“. In Wien befassen sich MA 22 und Wiener Umweltanwaltschaft (WUA) seit Jahren intensiv mit der Thematik. Wien ist stets auch innovativer Impulsgeber in den bundesweiten Landesumweltreferentenkonferenzen.

Wien ist weltweit die einzige Stadt, in der die nach oben strahlenden Lichtquellen zu Forschungszwecken von einem Helikopter aus mehreren Richtungen erfasst wurden. Damit ist erstmals eine umfassende Beurteilung der Lichtverschmutzung und ihrer Verursacher möglich. Demnach wird die Lichtglocke über Wien zu 1/3 von Geschäftsbeleuchtungen, zu 1/3 von Anstrahlungen und nur zu 1/3 von der öffentlichen Beleuchtung verursacht – obwohl diese 2/3 aller Lichtquellen in Wien ausmacht. Auch die positive Wirkung der neuen, nach unten strahlenden LED-Seilhängeleuchten ist auf den nächtlichen Luftbildern gut zu erkennen. Die öffentliche Beleuchtung spielt eine unbestritten wichtige Rolle, etwa für die Sicherheit in einer Millionenstadt und durch die Verwendung der bereits o.g. LED-Seilleuchten, wird sich ihr Drittel-Anteil an der Lichtverschmutzung wohl noch deutlich verringern. Problematisch hingegen erscheinen überbordende Geschäftsbeleuchtungen die, verglichen mit der flächendeckenden Straßenbeleuchtung, einen überproportional hohen Anteil an der Lichtverschmutzung in der Stadt zu haben scheint.

Die Maßnahmen der Stadt Wien reichen von LED-Straßenbeleuchtung über OekoBusiness Beratung bis hin zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Denn Lichtverschmutzung ist ein immer wichtiger werdendes Thema und die Auswirkungen auf die Mensch und Tier sind vielfältig. Ein hell-dunkel Rhythmus ist beispielsweise wichtig für den Schlafrhythmus des Menschen. Kommt es hier zu Störungen, kann der Hormonhaushalt durcheinander gebracht werden. Schlafstörungen können Mitauslöser für Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht sein.

Was jede/r Einzelne beitragen kann:

Beleuchtung hat sehr oft auch einen sicherheitstechnischen Aspekt. Dabei ist aber zu beachten, dass sich das Auge sehr gut auf geringe, gleichmäßige Ausleuchtung einstellen kann, aber starke Hell-Dunkel-Kontraste schwer auszugleichen sind. So ist z.B. die Umgebung eines Weges bei Mondlicht deutlich besser zu erkennen als bei starker Ausleuchtung durch künstliche Beleuchtung, welche sehr dunkle Schatten verursachen.

Verwenden Sie daher künstliches Licht zur Außenbeleuchtung nur

  • in dem Zeitraum, in dem es benötigt wird (Zeitschaltuhr) und
  • nur dort, wo es sicherheitstechnisch notwendig ist und dann
  • nur in der erforderlichen Intensität.
  • Vermeiden Sie die Anstrahlung von Bäumen und Sträuchern. Sie sind Lebensraum von Vögeln, Insekten und anderen Tieren!
  • Verwenden Sie nur abgeschirmte Leuchten mit geschlossenem Gehäuse.
  • Achten Sie darauf, dass die Beleuchtung nur „nach unten“ strahlt.

Weiteres Tipps zur Vermeidung von Lichtverschmutzung finden Sie hier.

Weiterführende Informationen

Zum Originalbeitrag auf wien.at

Zur Webseite der Wiener Umweltberatung

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