© PID/Christian Fürthner

Fahrzeug zur Vermessung „Mobile Mapping“; © PID/Christian Fürthner

Die Smart City Wien erfasst und vermisst mit dem Digitalisierungsprojekt „Wien gibt Raum“ ihren gesamten öffentlichen Raum. Die gesammelten Daten beschleunigen Bewilligungsverfahren für Schanigärten, Grätzloasen, Straßenfeste und andere Vorhaben. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen können öffentliche Räume dadurch einfacher und schneller nutzen. Eine „Mobile-Mapping-Kampagne“ generierte in Wiens Straßen und Gassen rund 30 Millionen Bilder. Diese sind auch die Grundlage für ein dreidimensionales Modell des öffentlichen Raums in Wien und seiner wichtigsten Merkmale. Wien gibt Raum ist damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem digitalen Zwilling – einem vollständigen digitalen Abbild der Stadt.

Anwendungen machen das Leben einfacher

Die Webapplikation „Kappazunder“ macht die Bilder für zahlreiche Anwenderinnen und Anwender in und außerhalb der Stadtverwaltung nutzbar. Zum Beispiel können umziehende Bürgerinnen und Bürger online nach Ladebuchten suchen. Mittlerweile nutzen aber auch 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 26 städtischen Abteilungen das Tool. Denn der Kappazunder ermöglicht nicht nur vom Schreibtisch aus, öffentliche Flächen zu begutachten oder Messungen durchzuführen. Screenshots und Messergebnisse können auch gespeichert und weiterverwendet werden. Das spart Zeit und Geld. Ein Katalog beschreibt und verortet nun die Objekte im öffentlichen Raum Wiens eindeutig und fügt diese zu GIS-Layern für „Stadtmöbel“ zusammen. Diese GIS-Layer ermöglichen weitere Funktionalitäten und Visualisierungen von Bestands- und Genehmigungsdaten. Mehrere Dienststellen können diese über ihre EDV-Systeme gemeinsam und effizient nutzen. Viele der Daten sind zudem als offene Datensätze (vgl. Open Government Data) frei zugänglich.

300.000 Stadtmöbel auf Wiens Straßen

Objekte oder „Stadtmöbel, die auf öffentlichem Grund aufgestellt werden, beeinflussen den täglichen Betrieb einer Stadt. Die Bandbreite reicht von Fahrradständern, Zeitungsständern oder Werbeschildern über Sitzmöbel und Brunnen bis hin zu Imbissständen, Kiosken oder Schanigärten. Rund 300.000 Stadtmöbel in Wien können etwa für Veranstaltungen, Märkte und bauliche Maßnahmen relevant sein. Diese Nutzungen verlangen zum Teil nach Genehmigungen mehrerer Dienststellen. Und Wien gibt Raum ermöglicht als Schnittstelle fortan einfachere und schnellere Bewilligungsverfahren. Gleichzeitig erhält die Stadtverwaltung einen Überblick über die tatsächlich im öffentlichen Raum befindlichen Dinge. Dieser macht es auch einfacher, den öffentlichen Raum von widerrechtlich Aufgestelltem oder Überflüssigem zu befreien und mehr Platz für ein faires Miteinander zu schaffen.

Öffentlicher Raum als zweites Wohnzimmer

Die Smart City Wien Rahmenstrategie setzt auf kurze Wege und ein faires Teilen. Im öffentlichen Raum treffen jedoch viele Interessen und Bedürfnisse aufeinander. Eine smarte Stadt muss einen Rahmen schaffen, um diese Interessen und Bedürfnisse auszugleichen. Die MA 41 – Stadtvermessung ist als städtischer Geodatenprovider operativ federführend und koordiniert die Zusammenarbeit mehrerer Dienststellen. Nur so bleibt der öffentliche Raum Wiens für alle zugänglich und ein sicherer und flüssiger Verkehr ist gewährleistet.

Kontakt

Programmleiter David Vladar

Magistratsabteilung 65 – Rechtliche Verkehrsangelegenheiten

E-Mail: david.vladar@wien.gv.at

Website: www.wiengibtraum.at

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