© Wien Energie/FOTObyHOFER/Christian Hofer, 4.3.2017

Um Wien in Zukunft zu einer klimaneutralen und von fossilen Energien unabhängigen Stadt zu entwickeln, muss die Stadt verstärkt auf nachhaltige Energiequellen wie die Tiefengeothermie setzen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungs- und Projektpartner*innen – und gefördert über den Klima- und Energiefonds – hat Wien Energie im Rahmen des Projekts GeoTief Wien die vielversprechenden Möglichkeiten der Tiefengeothermie untersucht und bestätigt. Tatsächlich verfügt Wien über ein beeindruckendes natürliches Thermalwasservorkommen in einer Tiefe von etwa drei Kilometern unter der Erdoberfläche – praktisch direkt unter unseren Füßen. Dieses vielversprechende Thermalwasservorkommen erstreckt sich über eine Fläche von der Donaustadt bis Simmering und wird als das Aderklaaer Konglomerat bezeichnet. Darüber hinaus besitzt Wien bereits eines der größten Fernwärmenetze in Europa, was optimale Voraussetzungen für die umweltfreundliche Beheizung von Gebäuden in der Region schafft. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Forschungsprojekts GeoTief Wien plant Wien Energie nun die Errichtung der ersten Tiefengeothermie-Anlage in Wien. Das Pilotprojekt in Aspern bildet den Grundstein für den zukünftigen Ausbau und die erfolgreiche Nutzung dieser innovativen und klimafreundlichen Energiequelle.

GeoTief: Umweltfreundliche Energie aus der Tiefe

Geothermie, auch als Erdwärme bezeichnet, ist die in der Erde gespeicherte Wärmeenergie. Zwischen 2016 und 2022 führte Wien Energie in Zusammenarbeit mit Partner*innen aus Wissenschaft und Industrie daher das bisher umfassendste Geologie- und Energieforschungsprojekt GeoTief Wien durch. In diesem Zeitraum wurde der geologische Untergrund im Großraum Wien intensiv erforscht und ein detailliertes 3D-Modell des Untergrunds der Stadt Wien erstellt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für zukünftige Entscheidungen zur Nutzung der Tiefengeothermie für die Fernwärmeversorgung. Die Messungen zur Erkundung des Untergrunds wurden vollständig transparent und öffentlich durchgeführt. Es wurden außerdem kontinuierlich Informationen für die interessierte Bevölkerung vor Ort bereitgestellt. Auf diese Weise werden Bürger*innen weiterhin aktiv in den Prozess der Nutzung dieser erneuerbaren Energiequelle mit einbezogen.

Grüne Wende in der Wärmeversorgung

Unsere Wärmeversorgung spielt beim Klimaschutz eine wesentliche Rolle. Bis zum Jahr 2040 sollen in Wien etwa 56 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt durch Fernwärme gedeckt werden. Die Fernwärme soll dabei gänzlich klimaneutral sein. Neben der Müllverbrennung und der Abwärmenutzung spielt die Geothermie dabei eine besonders wichtige Rolle. Bis 2030 könnte die Tiefengeothermie dazu beitragen, rund 125.000 Haushalte in Wien mit umweltfreundlicher Fernwärme zu versorgen und somit eine jährliche CO2-Einsparung von 325.000 Tonnen zu ermöglichen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist die Errichtung mehrerer Tiefengeothermie-Anlagen im Stadtgebiet unbedingt notwendig. Die geplante Tiefengeothermie-Anlage in Aspern allein soll anfangs bis zu 54.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Dies markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft für Wien.


Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs): Das Projekt GeoTief Wien arbeitet u.a. den SDGs 11 „Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten“ 12 „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“ und 13 “Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen” zu.

SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden SDG 12 Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz


Kontakt

Für Anrainer*innen
Karin Oppeker, Ombudsfrau
E-Mail: ombudsfrau.geothermie@wienenergie.at

Bei technischen Fragen
Projektteam Wien Energie
E-Mail: geothermie@wienenergie.at