Zielbereich des Monats

Jeden Monat rücken wir einen Zielbereich der Smart Klima City Wien in den Mittelpunkt. Wir beschreiben, worum es in diesem Zielbereich geht; stellen spannende Initiativen und die smarten Köpfe dahinter vor; präsentieren aktuelle Projekte und zeigen, wo man das jeweilige Themengebiet in der Stadt hautnah erleben kann. Auf Facebook gibt es außerdem passende Fun Facts – nicht verpassen!

Die hohen Temperaturen im Sommer laden traditionell mehr Wiener*innen ein, ihre alltäglichen Wege mit dem Fahrrad zu erledigen und dabei den angenehmen Fahrtwind zu genießen. Doch nicht nur bei gutem Wetter sind Radler*innen unterwegs – im ersten Halbjahr 2023 zählten die automatischen Radverkehrszählstellen des VCÖ über 5,6 Millionen Radfahrer*innen, somit wurde der Rekordwert vom Vorjahr übertroffen! Diesen Boom in aktiver Mobilität nehmen wir zum Anlass und widmen uns im August dem Smart-Klima-City-Zielbereich „Mobilität & Verkehr“.

Starker Hebel am Weg zur Klimaneutralität

Der Zielbereich Mobilität und Verkehr ist von besonderer Bedeutung auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040, da hier viel Potenzial zur Reduktion von Energieverbrauch und Emissionen steckt. Durch die Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel wie Öffis und Elektrofahrzeuge, eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur sowie intelligente Verkehrslenkung kann die CO₂-Bilanz Wiens signifikant verbessert werden. Das schafft nicht nur eine grüne und lebenswerte Stadt, sondern fördert auch die Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner*innen.

Garantierte Mobilität für alle – auch ohne Auto!

Das Wiener Ziel der Mobilitätsgarantie sieht vor, dass man in der Stadt auch ohne privaten Pkw mobil sein kann. Denn um Klimaneutralität zu erreichen, muss der Motorisierungsgrad der Bevölkerung auf 250 private Pkws pro 1.000 Einwohner*innen sinken. Aktuell liegen wir noch bei 375 Pkws pro 1.000 Personen. Damit dieser Wert fällt, werden die öffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut. Zweifelsohne ist Wiens größtes Klimaschutz- und Infrastrukturprojekt hier die Erweiterung der U2 und die neue U5, aber auch neue bzw. erweiterte Straßenbahnlinien verdichten das Netz unserer Öffis. Und als ergänzende Sharing-Angebote können an den 230 WienMobil Stationen bereits unter anderem 3.000 Räder und 100 Elektroautos ausgeborgt werden.

Stadt der attraktiven kurzen Wege

Die Wiener Stadtplanung hat sich dem Prinzip der Stadt der kurzen Wege verschrieben. Wohnen, Arbeiten, Erledigungen und Freizeit sollen in einem möglichst kleinen Umkreis möglich sein. Das spart nicht nur Zeit, sondern senkt auch den Bedarf nach Mobilität. Wenn doch Meter gemacht werden müssen, soll das möglichst effizient, sicher, aktiv (also gesundheitsfördernd) und attraktiv passieren. Deswegen wird der öffentliche (Straßen-)Raum neu verteilt, indem beispielsweise die Fahrradinfrastruktur verbessert wird. Lückenschlüsse und Erweiterungen bestehender Wege fördern die aktive Mobilität auf zwei Rädern. 2022 kamen rund 17 Kilometer neue Radwege dazu, 2023 sollen es sogar 20 Kilometer werden. In der Praterstraße entsteht zum Beispiel gerade Wiens erster Mega-Radhighway. Aber auch in vielen anderen Bezirken wird im Rahmen der Radwegoffensive viel neue Radinfrastruktur geschaffen. Und im ersten Wiener Supergrätzl in Favoriten wird nach dem Vorbild des Superblocks aus Barcelona gezeigt, wie Straßenräume klimafit transformiert werden können – unter anderem auch durch Verkehrsberuhigung!

Klimafreundlich unterwegs – auch in der Wirtschaft und Verwaltung

Nicht nur eine Emissionssenkung beim Personenverkehr ist notwendig, auch Wirtschaftsverkehre innerhalb des Stadtgebietes sollen bis 2030 weitgehend CO₂-frei sein. Welche Innovationen hierbei unterstützen können, wird im offenen Mobilitätslabor thinkport VIENNA ausprobiert. Um die letzte Meile, also z.B. den letzten Weg eines Pakets zu seiner*m Empfänger*in umweltfreundlich zu gestalten, gibt es zum Beispiel die WienBox – hier kann betreiberunabhängig kostenlos alles in den Zustellboxen hinterlegt und abgeholt werden, was hineinpasst.

Auch die Stadt Wien stellt in den nächsten Jahren ihren Fuhrpark, bestehend aus rund 3.100 Fahrzeugen, auf alternative Antriebe um. Besonders spannend, aber auch herausfordernd, sind hierbei große Nutzfahrzeuge wie Müllsammelfahrzeuge. Deswegen probiert die MA 48 gerade aus, welche Antriebsart sich hier am besten eignet – und hat seit 2019 ein Elektro- und seit 2023 ein Wasserstoff-Müllsammelfahrzeug in Betrieb.

Und weil nicht nur innerhalb Wiens täglich viele Personen unterwegs sind, sondern auch über die Wiener Stadtgrenze hinaus, wird gemeinsam mit den angrenzenden Bundesländern an besseren Mobilitätslösungen für Pendler*innen gearbeitet.

Mehr zum Zielbereich Mobilität & Verkehr gibt es in der Webversion der Smart Klima City Strategie Wien.

Der Zielbereich Mobilität & Verkehr trägt zu den folgenden Sustainable Development Goals (SDGs) der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei:

SDG 11 Nachhaltige Städte und GemeindenSDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Projekte

© Winer Linien / Alexandra Gritsevskaja
© Christian Fürthner
(c) wien.gv.at
aspern.mobil LAB

Interviewreihe

© Jori Thaler

Smart City erleben

Zielbereich des Monats März: Stadtökologie, Umwelt & Wasser

Zielbereich des Monats April: Beteiligung, Engagement & Kultur

Zielbereich des Monats Mai: Wirtschaft & Arbeit

Zielbereich des Monats Juni: Anpassung an den Klimawandel

Zielbereich des Monats Juli: Gesundheit & Soziale Inklusion