Zielbereich des Monats

Jeden Monat rücken wir einen Zielbereich der Smart Klima City Wien in den Mittelpunkt. Wir beschreiben, worum es in diesem Zielbereich geht; stellen spannende Initiativen und die smarten Köpfe dahinter vor; präsentieren aktuelle Projekte und zeigen, wo man das jeweilige Themengebiet in der Stadt hautnah erleben kann. Auf Facebook gibt es außerdem passende Fun Facts – nicht verpassen!

Mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Hitzebelastung in der Stadt. Im Juni sehen wir uns deswegen an, was Wien unternimmt, um auch bei Extremwetterereignissen wie Hitzewellen oder Starkregenfällen die lebenswerteste Stadt der Welt zu sein. Diesen Aufgaben widmet sich vor allem der Zielbereich Anpassung an den Klimawandel. Da die Auswirkungen der Klimakrise alle Lebensbereiche betreffen, schlägt sich dieses Querschnittsthema aber auch in anderen Zielbereichen der Smart Klima City Strategie nieder.

Wiens Grätzl klimafit zu machen wirkt sich nicht nur positiv auf die Nachhaltigkeitsziele der Stadt aus. Anpassungsmaßnahmen sind vor allem auch eine soziale Frage! Denn gerade Kinder, ältere Menschen, Personen mit wenigen sozialen Kontakten und geringem Einkommen sowie chronisch Kranke leiden unter den Folgen der Erwärmung. Diese werden als „vulnerable Gruppen“ bezeichnet und stehen im Fokus der Bemühungen. Gleichzeitig profitieren natürlich auch alle anderen Wiener*innen von den Anpassungsmaßnahmen.

Dazu gehören vorwiegend Veränderungen in der Gestaltung des öffentlichen Raums. Gebäude, Straßen und Plätze werden so adaptiert, dass sich das Mikroklima (also die Klimabedingungen an einem gewissen Ort, meistens vom Boden bis hin zu ca. 2 Metern Höhe) positiv entwickelt. Sehen kann man das zum Beispiel aktuell auf der neu gestalteten Thaliastraße, als nächstes wird die Reinprechtsdorfer Straße zum Klimaboulevard. Das gelingt mit mehr Grün, Schatten, Wind und Wasser, helleren Oberflächen und beruhigtem Verkehr. Der vermehrte Einsatz von Klimaanlagen ist keine gute Lösung, weil sie Energie brauchen und die entstehende Abwärme den Stadtraum zusätzlich erhitzt.

Klimafitte Stadtplanung

Die Stadt Wien arbeitet in der Stadtplanung mit Daten und Prognosen, um sowohl neue als auch bestehende Gebiete entsprechend zu entwickeln und beim Neubau bzw. der Neugestaltung örtliche Gegebenheiten miteinzubeziehen. Hierzu zählt zum Beispiel die Stadtklimaanalyse mit Temperaturdaten oder die Analyse der Frisch- und Kaltluftschneisen. Der Urban Heat Island Strategieplan ist eine Anpassungsstrategie für dicht bebaute Gebiete, da hier der Hitzeinseleffekt am stärksten ist. Und der Hitzeaktionsplan listet Schlüsselmaßnahmen, die akut und kurzfristig bei Hitzewellen umzusetzen sind.

Mehr Grün für besseres Klima

Eine intensive Begrünung der Stadt wirkt sich positiv auf die Temperatur und das Mikroklima aus. In neuen Stadtentwicklungsgebieten wird das bei der Planung berücksichtigt. So ist zum Beispiel der Helmut-Zilk-Park im Sonnwendviertel mit 70.000 Quadratmetern – rund 10 Fußballfelder! – die größte Parkanlage, die in den letzten 40 Jahren entstanden ist. Die Freie Mitte am ehemaligen Nordbahnhof-Gelände wird voraussichtlich Ende November 2023 fertiggestellt und mit 93.000 Quadratmetern sogar noch größer.

Auch in der Bestandsstadt lautet das Motto „Raus aus dem Asphalt“. Bis 2025 entstehen rund 400.000 Quadratmeter neue und umgestaltete Parkflächen. Im Rahmen der Baum-Offensive werden 25.000 Stadtbäume gepflanzt. Wo aufgrund von technischen Einbauten (also Rohren) Baumpflanzungen nicht möglich oder sehr teuer sind, entstehen Gräser- und Staudenbeete, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch Insekten und Vögeln Lebensraum und Nahrung bieten.

Viele dieser Vorteile bringen übrigens auch vertikale Begrünungsmaßnahmen. Die Stadt Wien bietet kostenlose Erstberatungen und Förderungen für Fassadenbegrünung.

Cooles Wien: Wasser marsch!

Trinkbrunnen, Nebelduschen und -stelen, Sommerspritzer, Brunnhilden, Wasserspielplätze, Coole Schiffe und vieles mehr: Das Wiener Hochquellwasser stillt nicht nur unseren Durst, sondern kühlt an vielen Stellen in unterschiedlicher Form auch die Stadt. Alle kühlen Plätze auf einen Blick finden sich in der Stadt Wien App.

Und auch Regenwasser trägt positiv zur Temperatur in der Stadt bei. Neue Bodenbeläge sorgen dafür, dass Regenwasser langsamer versickert und verdunsten kann. Das kühlt die Umgebung. Auch Bäume haben länger etwas vom Niederschlag, vor allem beim Einsatz des Schwammstadt-Prinzips. Bei Starkregenfällen, die bedingt durch die Klimakrise auch zunehmen, wird außerdem das Kanalsystem weniger belastet.

Mehr zum Zielbereich Anpassung an den Klimawandel gibt es in der Webversion der Smart Klima City Strategie Wien.

Der Zielbereich Anpassung an den Klimawandel trägt zu den folgenden Sustainable Development Goals (SDGs) der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei:

SDG 2 Kein HungerSDG 3 Gesundheit und Wohlergehen SDG 6 Sauberes Wasser und Sanitärversorgung SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie

SDG 11 Nachhaltige Städte und GemeindenSDG 12 Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster

SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz SDG 15 Leben am Land

Projekte

Interviewreihe

Smart City erleben

Zielbereich des Monats März: Stadtökologie, Umwelt & Wasser

Zielbereich des Monats April: Beteiligung, Engagement & Kultur

Zielbereich des Monats Mai: Wirtschaft & Arbeit