Portrait des Monats: Bildung, Wissenschaft & Forschung

Petra Steinkogler ist seit 2021 beim Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) und arbeitet dort im Programmmanagement und der Öffentlichkeitsarbeit.

Der WWTF ist der größte privat-gemeinnützige Forschungsförderer in Österreich. Seine Aufgabe ist die Finanzierung von Spitzenprojekten in der wissenschaftlichen Forschung, gleichzeitig hat der WWTF zum Ziel, exzellente junge Forscher*innen an den Standort Wien zu binden.

Welche Projekte fördert der WWTF und im welchem Zusammenhang stehen Sie zur Smart Klima City Wien?

Wir fördern Forschungsprojekte in hochkompetitiven Calls in für Wien wissenschaftlich, gesellschaftlich und wirtschaftlich relevanten Themenbereichen wie den Life Sciences, Computerwissenschaften und Umweltsystemwissenschaften, um nur einige der Bereiche zu nennen. Ganz im Sinne einer Smart Klima City Wien sind die Projekte unseres letzten Umweltsystem-Calls mit dem Fokus „Urban Regions“.

Welche Projekte verdeutlichen für dich am besten, wie Wissenschaft und Forschung zu einem lebenswerten Wien und zur Standortstärkung beitragen? 

Im kürzlich erschienenen, sehr empfehlenswerten, Bericht „Wien in Zahlen –  2023“ sieht man im Bereich Stadtgebiet und Klima auch eine Grafik zur sinkenden, bzw. stagnierenden Feinstaubbelastung in der Stadt Wien. Zur Verbesserung der Luftqualität in unserer Stadt zählen nicht nur Feinstaubmonitoring und die Reduzierung der Emissionsverursacher, sondern auch die granulare Messung von Treibhausgasen wird immer wichtiger. Genau damit beschäftigt sich das „Vienna Urban Carbon Laboratory“ und hat dazu in einer Kooperation mit A1 unter anderem eine Messstation an einem Funkturm in Betrieb. Genauere Kenntnisse der Emissionen und ihrer Zusammensetzung sollen so langfristig ermöglichen, passgenaue Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu setzen.

Effizientes Müllmanagement und hohe Recyclingquoten sind im Sinne der Kreislaufwirtschaft ebenso hochrelevant für eine klimagerechte Stadt. Emanuel Sallinger kam über das Vienna Research Groups Programm des WWTF an die TU Wien und leitet dort seine Forschungsgruppe zum Thema „Knowledge Graphs“. Derzeit forscht er unter anderem am Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Kreislaufwirtschaft. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er daran, das Tourenmanagement beim Sammeln von Biomüll so zu verbessern, dass die Mülltrennung danach um ein Vielfaches einfacher erfolgen kann. So werden langfristig CO2 Emissionen reduziert, und die Kompostierungsrate kann durch smartes Recycling erhöht werden!

Können „schönere“ Abfallbehälter unser Recycling-Verhalten beeinflussen? Im Projekt „Urban Waste“ beschäftigen sich die Forscher*innen mit dem Einfluss des Designs von Abfallbehältern auf uns Mülltrenner*innen, und erforschen das noch schlummernde Recyclingpotenzial von Siedlungsabfällen in Wien. Wir sind gespannt, was die Ergebnisse bringen!

Was begeistert dich an deiner Arbeit und den genannten Projekten?

Eine besondere Freude ist es mir in meinem Job, stetig von Wissenschafter*innen über die aktuellsten Fragestellungen und Lösungsansätze in ihren Fachgebieten zu lernen. Unter wienwillswissen.at findest du weitere Klima-relevante Inhalte und spannende Einblicke in Forschung aus Wien!

Danke für das Gespräch!

Das Team vom WWTF setzt sich aus Expert*innen unterschiedlicher Forschungsbereiche zusammen.